Modul 2: Lichtquellen und -techniken - Lektion 2

Lektion 2: Lichttechniken im Theater und bei Events

Mike Weidemann

4/7/2025

silhouette of woman wearing black hat and black coat
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Modul 2 – Lichtquellen und -techniken

Lektion 2: Lichttechniken im Theater und bei Events

Jetzt, wo du weißt, welche Lichtquellen es gibt, wird’s spannend: In dieser Lektion tauchen wir in die Kunst ein, wie du Licht tatsächlich anwendest, um Szenen zu gestalten. Bühne oder Festival, Drama oder Popshow – das „Wie“ macht den Unterschied.

Video-Empfehlung

Vari-Lite hat ein informatives Video dazu auf YouTube.

Die Sprache des Lichts

Licht ist mehr als nur „hell machen“. Es kann:

  • Stimmungen erzeugen

  • Charaktere inszenieren

  • Räume definieren

  • Zeiten & Orte andeuten

Und genau hier setzen Lichttechniken an.

Grundbausteine der Lichttechnik

1. Keylight (Führungslicht)

Das Hauptlicht auf der Person oder im Zentrum der Szene.
Beispiel: Ein Spot auf den Hauptdarsteller im Monolog.

2. Filllight (Fülllicht)

Gleicht Schatten aus, macht das Bild weicher.
Oft von der Seite oder leicht versetzt zum Keylight.

3. Backlight (Gegenlicht)

Trennt die Figur vom Hintergrund, gibt Tiefe.
Ein Klassiker auf Theaterbühnen: Warmes Gegenlicht für schöne Silhouetten.

4. Sidelight (Seitenlicht)

Perfekt für dramatische Szenen oder Tanzshows – bringt Muskeln & Bewegung zur Geltung.

5. Toplight / Downlight

Licht von oben – erzeugt häufig ein mystisches, gerichtetes Gefühl.

6. Footlight (Bodenlicht)

Oldschool – stammt noch aus Gaslichtzeiten. Wird heute gezielt für „unnatürliche“ Looks oder Effekte eingesetzt.

Einsatz bei Theater & Events

Theater

  • Fokus auf Handlung & Stimmung

  • Oft warmes Licht, natürliche Farben

  • Licht folgt der Dramaturgie

Tipp: Weniger ist oft mehr. Ein einzelner Spot kann mehr erzählen als eine Batterie Moving Lights.

Events & Konzerte

  • Laut, bunt, dynamisch

  • Farbstimmungen, Bewegungen, Blinder, Strobos

  • Rhythmus & Musik geben oft die Struktur vor

Tipp: Hier darf’s auch mal over-the-top sein. Aber: Klarheit bewahren! Das Auge soll nicht überfordert werden.

Kontrast & Spannung

Hell vs. Dunkel, Warm vs. Kalt, Bewegung vs. Ruhe
→ Mit gezieltem Einsatz dieser Gegensätze erzielst du emotionale Wirkung.

💡 Ein kaltweißes Keylight mit warmem Gegenlicht kann eine Figur gleichzeitig kühl und stark wirken lassen.

Praxis-Tipp

„Licht ist Rhythmus. Und Rhythmus ist Kontrolle.“
Baue deine Szenen wie eine Komposition – mit Pausen, Crescendos und Highlights. Lichtdesign ist auch Timing!

Zusammenfassung

  • Es gibt verschiedene Lichtpositionen: Key, Fill, Back, Side, Top, Floor.

  • Theater und Events nutzen Licht sehr unterschiedlich.

  • Kontraste und bewusster Einsatz von Technik machen dein Design stark.

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Ausblick: Modul 2 – Lektion 3

Farbwahrnehmung und Farbtemperatur
→ In der nächsten Lektion sprechen wir über Farbe im Licht: Warum wirkt Rot manchmal aggressiv? Was ist Farbtemperatur? Und warum sehen manche Hauttöne in LED-Licht gruselig aus? Antworten und Tipps gibt’s gleich im Anschluss!